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Schwarzfahren: Wie man die 60-Euro-Geldstrafe umgehen kann

Abbildung der Materialien

 

berlin.det hat auf seiner Internet-Seite interessante Informationen veröffentlicht, die aufzeigen, wie mensch Geldstrafen wegen „Schwarzfahren“ umgehen kann:

 

Die Seite findet Ihr hier: https://www.berlin.de/tourismus/nachrichten/3976113-1721038-schwarzfahren-wie-man-die-60eurogeldstra.html

 

 

Hier ein Auszug aus der Seite:

 

Schwarzfahren wegen kaputten Fahrscheinautomaten

Ein typischer Fall sind kaputte Ticketautomaten oder -entwerter. Um die Störung beweisen zu können, notiert man sich Uhrzeit, Standort, Gerätenummer und meldet den Defekt gegebenenfalls telefonisch, rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Ein Handy-Foto ist auch ein hilfreicher Nachweis, um eine Geldbuße zu verhindern. Im Zug muss gleich der Zugbegleiter über den Defekt informiert werden. Steigt man um, muss an der Umsteigestation ein gültiges Ticket gekauft werden.

Schwarzfahren wegen vergessener Monatskarte

Auch Vergesslichkeit kann Fahrgäste zu Schwarzfahrern machen: Bei der Fahrschein-Kontrolle stellt man fest, dass seine Monatskarte noch zu Hause liegt. Wer dann erwischt wird, muss innerhalb einer Frist sein Monatsticket beim Verkehrsunternehmen vorlegen. Statt 60 Euro Bußgeld wird in dem Fall lediglich eine Bearbeitungsgebühr fällig. Das klappt aber nur, wenn das Ticket auf den Namen des Nutzers ausgestellt ist. Übertragbare Tickets seien nicht nachzeigbar.

Schwarzfahren wegen leerem Handyakku

Handytickets sind nur gültig, wenn sie vorm Einsteigen gekauft wurden, warnen die Verbraucherschützer. Die Nutzer müssen außerdem darauf achten, dass ihr Mobiltelefon genug Akku hat und das Ticket auch ohne Internetverbindung anzeigen kann.

Schwarzfahren wegen falschem Fahrschein

Ärgerlich ist, wenn man wegen eines falschen Tickets schwarzfährt. Ist eine falsche Beratung am Bahnhof dafür der Grund, kann man das nur schwer nachweisen. Dafür muss ein Zeuge benannt werden oder eine Bestätigung des Schaltermitarbeiters vorliegen. Es kann sich jedoch trotzdem lohnen, in solchen Fällen um Nachlass der Strafgebühr zu bitten, empfiehlt die Verbraucherzentrale.

Schwarzfahren wegen veraltetem Fahrschein

Bei einer Tariferhöhung verfallen alte Einzel- und Mehrfachtickets nicht automatisch: Sie können für eine bestimmte Übergangszeit noch benutzt werden. Wer selten fährt, prüft also besser regelmäßig die aktuellen Preise. Sind die angestiegen, macht man sich lieber vorher schlau, ob die Übergangszeit noch läuft. Danach riskiert man sonst eine 60 Euro teure Fahrt.

Einspruch gegen Schwarzfahrerstrafe fristgerecht erheben

Wer Einspruch gegen ein Schwarzfahr-Bußgeld erheben will, findet auf dem ausgehändigten Zahlschein alle nötigen Infos: Aktenzeichen, Frist und Adresse des Unternehmens. Bei der Einspruchsfrist zählt der Tag der Kontrolle bereits mit, betonen die Verbraucherschützer.

23.02.16: RoWo-Tresen zu städtischer Mobilität

Robin Wood

Der monatliche *Robin Wood-Berlin Tresen*beschäftigt sich diesmal mit städtischer Mobilität unter ökologischen und sozialen Gesichtspunkten.

Berlin hat mehr Brücken als Venedig – schon klar? Aber wieviele Leute fahren eigentlich mit der U-Bahn und wieviele mit dem Auto? Wer kann sich eine Umweltkarte leisten und wären kostenlose Öffis umweltfreunlicher? Welchen Anteil hat meine tägliche Bus- oder Autofahrt am Treibhausgasausstoß? Welchen Einfluss hat der Kapitalismus auf unser Vorankommen und was sind alternative Stadtplanungskonzepte? Welche Rolle spielen Berliner Großprojekte wie die A100 oder der BER? Ist die S-Bahn-Krise schon vorbei und was hat sie mit der Bahnprivatisierung zu tun? Ist grüne und soziale Mobilität in einer Großstadt praktisch machbar?

Wir nähern uns diesen Fragen von der politischen und der naturwissenschaftlichen Seite und versuchen mit gängigen Dogmen wie der kapitalistischen Individualverkehrspolitik und der Vision von ultrasmarten Elektroautos im Green New Deal aufzuräumen. Aktuelle Zahlen zum Berliner Verkehrsaufkommen und den Umwelteinflüssen der Verkehrsmittel verdeutlichen die Lage. Die Berliner Verkehrspolitik wird in den Kontext der neoliberalen Ordnung gesetzt und die Zusammenhänge zwischen Mobilität und sozialer Ungleichheit aufgezeigt. Dabei wird besonders auf den ÖPNV eingegangen. Im Anschluss kann in lockerer Kneipenrunde diskutiert werden.

Wir empfehlen die Anreise zu Fuß, mit Fahrrad, Schiff, Roller oder halt den Berliner Öffis 🙂

*Zeit:***Dienstag, 23.2.2016 19:30 (inhaltlicher Teil ab 20h)

*Ort: */Erreichbar/, Reichenberger Str. 63A,
10999 Berlin
2. HH links rumgehen und dann die Treppe runter

Bus 29: Haltestelle Ohlauer Str + nur über die Straße U-Bahn Görlitzer Bahnhof + 10 Minuten zu Fuß

Solikon- Kongress solidarische Ökonomie und Transformation

Vom 10.-13. September`15 erwarten wir an der Technischen Universität Berlin um die 1000 Kongress-Teilnehmer*innen mit 100 Workshops, 8 Podien, 25 Diskussions-Foren sowie internationalen Gästen aus Brasilien, Mali, Bangladesch, Äthiopien, Griechenland, Spanien, Italien, Portugal etc. Im Vorfeld gibt es ein Wandelwochenprogramm (5.-10.9.) mit mindestens 15 Touren zu über 50 Beispielen Solidarischer Ökonomie und verwandter Ansätze.

Die Anmeldung für den Kongress ist jetzt möglich. Ihr könnt Euch hier online anmelden:

http://solikon2015.org/de/anmeldung

 

Ticketteilen findet Ihr am Stand der Projektwerkstatt Saasen, Freitag 8-21 Uhr, Samstag 9-21 Uhr und Sonntag 9-12 Uhr in der TU Berlin.

Informationen zu den Aktionen der Projektwerkstatt Saasen: www.schwarzstrafen.de.vu

Geteilter Fahrschein, volle Mobilität

Goethe- Institut China
Beitrag von Juliane Wiedemeier

 

Werbung fürs Ticket-Teilen am Bahnhof Friedrichstraße; Foto: www.ticketteilen.org

 

 

 

Werbung fürs Ticket-Teilen am Bahnhof Friedrichstraße; Foto: www.ticketteilen.org

Bus und Bahn sind teuer. Nicht jeder kann sich ein Ticket leisten. Doch es gibt Ideen, wie sich das ändern lässt.

Abends in der S-Bahn. Die Türen machen das lustige, heulende Geräusch, das sie immer machen, bevor sie schließen. Dann ruckelt die Bahn an, und im gleichen Moment rufen zwei Männer, die bislang nicht weiter aufgefallen sind: „Die Fahrscheine bitte.“

Eigentlich nichts Besonderes: Wer in Berlin mit Bus und Bahn unterwegs ist, der braucht einen Fahrschein. Damit sich alle an die Regel halten, gibt es regelmäßig Kontrollen. 40 Euro kostet es, wenn man beim Schwarzfahren erwischt wird. Für die einen nur ein bisschen Geld und ein bisschen Nervenkitzel. Für andere jedoch ein existenzielles Problem.

Denn Bahnfahren wird in der Stadt immer teurer. 2011 kostete ein einfacher Fahrschein, mit dem man zwei Stunden in den zentralen Gebieten Berlins unterwegs sein kann, noch 2,30 Euro. Ein Jahr später wurde der Preis auf 2,40 Euro erhört, im Sommer 2013 war man dann bei 2,60 Euro. Eine Monatskarte kostet mittlerweile 78 Euro. Selbst die ermäßigte Version für sozial Schwache liegt bei 36 Euro.

Mit solchen Preisen wird ganzen Gesellschaftsgruppen bewusst die Mobilität verwehrt. Meint man zumindest bei den Natur-Freunden Berlin. Erleben und Erhalt der Umwelt sind die Interessen des Vereins; seine Mitglieder sind gegen Atomenergie, kämpfen gegen den Klimawandel und engagieren sich auch in der Verkehrspolitik. Ihre neuester Coup: Das Ticket-Teilen.

Die Idee ist eigentlich recht simpel und macht sich eine Besonderheit des Berliner Monatstickets zu nutze. Dieses erlaubt nämlich seinen Besitzern, abends und am Wochenende noch einen weiteren Erwachsenen sowie drei Kinder bis 14 Jahren zusätzlich mitzunehmen. Nicht immer wird diese Kapazität jedoch ausgenutzt. Hier kommt das geteilte Ticket ins Spiel.

Mit einem Button sollen Menschen mit Monatskarte signalisieren, dass sie gerne bereit sind, jemanden auf ihrem Ticket mitzunehmen. Zwar hat man nicht immer das gleiche Ziel – ganz so komfortabel wie die Reise mit dem eigenen Fahrschein ist die mit dem geteilten also nicht. Aber es geht auch um die Sache an sich: Es soll ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, wie viele Menschen von Alltäglichem ausgeschlossen werden, weil es ihnen am Geld fehlt, und wie leicht man sich ihnen gegenüber solidarisch zeigen kann.

Etwa 12.000 Buttons seien derzeit im Umlauf und immer noch kämen Anfragen, erzählt Judith Demba, die Geschäftsführerin der Natur-Freunde. Auch andere Städte wie Hannover oder Erfurt interessierten sich für das Konzept. „Die Berliner Verkehrsbetriebe finden die Kampagne legitim – ist sie ja auch“, meint Demba. „Unterstützen wollen sie sie aber nicht.“

Auch an anderen Stellen macht man sich Gedanken über das Bezahlsystem bei Bus und Bahn. Die Piratenpartei, die im Berliner Landesparlament mit 15 Abgeordneten vertreten ist, tritt etwa für einen völlig fahrscheinlosen Nahverkehr ein. Bewusst nennen sie ihn nicht kostenlos, denn Kosten für Betrieb, Fahrzeuge und Personal entstehen ja. Statt über Tickets sollen diese jedoch über Steuern refinanziert werden. Eine politische Mehrheit hat sich dafür bislang nicht gefunden.

Goethe-Institut China  /Stadtgeschichten – Berlin
Originalbeitrag    

 

Tagesspiegel 30.05.2014

Bald höheres Bußgeld für Schwarzfahrer? 

Ohne Ticket mit BVG und S-Bahn

von Philip Barnstorf

Warnung vor Kontrolleuren per App? Foto: Kai-Uwe Heinrich
Warnung vor Kontrolleuren per App? – Foto: Kai-Uwe Heinrich

Bundesverkehrsminister Dobrindt und die BVG wollen die Strafen für Schwarzfahrer erhöhen. Die sind den Verkehrsbetrieben aber oft einen Schritt voraus. Per App oder Facebookgruppen warnen sie sich vor Kontrollen. Andere bieten gleich Mitfahrgelegenheit auf ihrer Umweltkarte an.

Die Treppen hoch und gerade noch in die letzte Bahn rein, mit der man pünktlich zur Arbeit kommt – bei so viel Eile wird der Ticketkauf schon mal vergessen oder ignoriert. Manch einer macht das vielleicht auch vorsätzlich – oder hat einfach nicht genug Geld für den Fahrschein. Schwarzfahrer sind sie alle, und für die soll es teurer werden: Wie berichtet, will Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) eine Anhebung des „erhöhten Beförderungsentgeldes“ von 40 auf 60 Euro durchsetzen. Tagesspiegel 30.05.2014 weiterlesen